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Abgefahrene Architektur – Elon Musk besiedelt den Mars

Es gibt kaum eine geistige Größe, die so abgefahrene, gigantische Ideen entwickelt wie Elon Musk. Gleichzeitig gilt er als sehr umstritten, denn seine Ideen, Pläne und Aktionen liegen außerhalb des Mainstreams und wirken auch oft nicht ganz so ethisch korrekt. Trotzdem ermöglicht er es Menschen, mit seinen unkonventionellen Gedanken und Visionen über den Tellerrand hinauszublicken und festgefahrene Begrenzungen zu verlassen, um zu neuen Höhenflügen aufzubrechen. Musk knöpft sich alle Wissensbereiche vor und so auch die Raumfahrt und die Besiedlung von anderen Planeten. Dieser Blogbeitrag widmet sich dem Projekt Marsbesiedelung und auch wieweit es inzwischen gekommen ist.

Wer ist Elon Musk?

Elon Reeve Musk wurde 1971 in Südafrika geboren. Er studierte Volkswirtschaft und Physik. Bereits als Zwölfjähriger programmierte er ein PC-Spiel, das er an eine Computerzeitschrift verkaufte. Er wurde früh zum Unternehmer, hat Unternehmensanteile, Positionen und Anlagen in vielen interessanten Forschungs- und Zukunftsprojekten. Musks Devise heißt anscheinend investieren, ausbauen, verkaufen, wieder investieren. Doch Musk ruhte sich auf seinem Vermögen und seinen wissenschaftlichen Fortschritten nie aus. Im Gegenteil: Er gilt als einer der am härtesten arbeitenden Unternehmer. Zu einem seiner Projekte gehört unter anderem das Unternehmen Space X. Dieses hat zum einen den Willen, Raumfahrten bezahlbar zu machen. Eine Reise zum Mars würde demnach nur noch 200.000 $ kosten. Andererseits soll die Flugzeit von momentan 300 Tagen auf 30 Tage verkürzt werden. Auch die Möglichkeiten von Transport und Ladekapazitäten sollen stark erweitert und verbessert werden. Musks Ziel ist es, mit der Besiedlung des Mars ab 2025 zu beginnen.

Ausschreibung Architektur-Wettbewerb NASA

In diesem Zusammenhang braucht es jedoch nicht nur die entsprechenden Transportmittel und Freiwilligen, die sich ein neues Leben auf dem Mars vorstellen können, sondern auch Lebensraum, insbesondere Behausungen, Möglichkeiten zum Lebensmittelanbau, Sozialräume, Forschungseinrichtungen, Labore, medizinische Versorgung etc. Für diesen Zweck schrieb die NASA einen Ideen-Wettbewerb aus, bei dem Architekten, Ingenieure, Visionäre und Wissenschaftler aufgefordert wurden, Pläne für eine mögliche bauliche Besiedlung einzureichen. Da ein Transport von Baustoffen von der Erde zum Mars rein logistisch gar nicht möglich ist, bestand die Anforderung, die Vorkommen von natürlichen Ressourcen auf dem Mars zu nutzen oder vor Ort mit einem 3-D-Drucker herzustellen.

3-Phasen-Wettbewerb

  1. Phase: Einreichung von architektonischen Renderings
  2. Phase: Konzentration auf Materialtechnologien und bauliche Strukturen
  3. Phase: Die Modelle wurden in 3 D gedruckt und auf Modellierung, Beschaffenheit, Dichte und Lebensraum geprüft

Verlauf der Architektur-Ausschreibung

Zu Phase 1)

Insgesamt wurden 11 Unternehmen aufgrund ihrer Einreichungen zum Wettbewerb zugelassen. Diese nahmen an den verschiedenen Phasen des Wettbewerbs teil.

Zu Phase 2)

2019 wurden drei Favoriten bestimmt, die mit ihren fantastischen und einfallsreichen Ideen die Jury überzeugten. Die Bewertungskriterien waren vor allem Umsetzbarkeit, Ästhetik und Aufbau.

Mars Incubator

Diese designte Unterkunft besteht aus vier Räumen, die über Brücken miteinander verbunden und durch Streben im Boden verankert sind. Die kugelförmigen Räume erinnern an Fußbälle. Drei Kugeln sollen für Arbeit, Zusammenleben und Soziales genutzt werden. In einer vierten Kugel, die über große Glasfenster verfügt, werden laut den Designern Pflanzen angebaut, die auch als Nahrung dienen. Die hauptsächlichen Baumaterialien sind auf dem Mars vorhanden: Regolith (Marssand) und Basalt-Gestein. Polyethylen kann einfach aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden.

Quelle: https://www.nasa.gov/sites/default/files/thumbnails/image/p3l4_mars_incubator.png

Zopherus

Der Aufbau der Marshabitate ist in Anlehnung an Bienenwaben entstanden. Die wabenartigen und kuppelförmigen Häuser sollen von einem mobilen Rover gedruckt werden. Die Konstruktion besteht aus Privat- und Laborräumen zur Marserforschung.

Quelle: https://www.nasa.gov/sites/default/files/thumbnails/image/p3l4_zopherus_4.png

Mars House

Der zylindrische Turm besteht aus mehreren Etagen. Um und auf dem Zylinder sind Öffnungen geplant, die Licht einstrahlen lassen. Auch in diesem Modell sind private und dienstliche Bereiche vorgesehen. Hier sollen ebenfalls Regolith und Polyethylen zum Einsatz kommen.

Quelle: https://spacearchitect.org/portfolio-item/mars-x-house-v2/

Zu Phase 3:

MARSHA

In dieser Phase wurden die Karten vollkommen neu gemischt. Das Unternehmen AI SpaceFactory gewann diesen letzten Teil des Wettbewerbs mit Modell MARSHA. MARSHA ist ein schlankes Gebäude, das an einen langgezogenen Bienenstock erinnert. In dem Objekt herrscht viel natürliche Lichteinstrahlung, die ihre Bewohner mit Energie versorgen soll. Besonderen Wert legten die Erschaffer auf eine angenehmer Lebens- und Wohnatmosphäre, so dass in dem Objekt auch Sport- und Freizeitmöglichkeiten vorhanden sind. Gerade die psychische Kondition ist entscheidend für das Gelingen einer solchen Mission.

Quelle:https://www.nasa.gov/directorates/spacetech/centennial_challenges/3DPHab/Ai-Spacefactory-image9
Quelle:https://www.nasa.gov/directorates/spacetech/centennial_challenges/3DPHab/Ai-Spacefactory-image9
Quelle: https://designwanted.com/marsha-ai-spacefactory/

Während der 3. Wettbewerbsphase wurden die teilnehmenden Entwürfe auf Materialmischung, Festigkeit, Dichte und Haltbarkeit überprüft.

Wie geht es laut Elon Musk jetzt weiter?

Bereits im Jahr 2022 wollte Musk zwei unbemannte Flüge zum Mars starten. Die erste bemannte Reise ist für 2024 geplant. Eine große Herausforderung stellt vor allem die Treibstoffversorgung dar. Die Raumschiffe müssen die auf dem Mars vorhandenen Ressourcen in Treibstoff umwandeln, um aufzutanken und zurückfliegen zu können. Ein weiteres Hindernis sind die benötigten Essens- und Trinkmengen, die für die Besatzung für die Wegstrecke und vor Ort benötigt werden.

Fazit

Wer sich wenig oder kaum mit Raumfahrt und neuen Technologien beschäftigt, erinnern Artikel wie in diesem Blog an Science-Fiction. Doch die Menschheit ist dabei zu expandieren und neuen Lebensraum zu erschließen. Durch den Wettbewerb wurden jedoch nicht nur Ideen und Visionen für eine mögliche Marsbesiedlung konstruiert, sondern sie könnten auch das Bauen auf der Erde nachhaltig revolutionieren: „Wir haben diese Technologien für den Weltraum entwickelt, aber sie haben das Potenzial, die Art und Weise, wie wir auf der Erde bauen, zu verändern“, erklärte David Malott, Geschäftsführer Gründer von AI SpaceFactory, in einem Interview. „Durch die Verwendung natürlicher, biologisch abbaubarer Materialien aus Kulturpflanzen könnten wir die massive Verschwendung von nicht wiederverwertbarem Beton durch die Bauindustrie beseitigen und unseren Planeten wiederherstellen.“