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Architektur Grundlagen: Was macht der Architekt beim Bau?

Wenn du dich für ein Fachbuch oder Lehrbuch im Bereich Architektur interessierst, möchtest du auch einige Grundlagen über Architektur erlernen. Dazu gehören unter anderem die Aufgaben eines Architekten beim Bau eines Objektes. Hier gibt es verschiedene, klar definierte Leistungsphasen, in denen der Architekt jeweils verschiedene Aufgaben hat. Die Aufgaben des Architekten sind dabei sehr unterschiedlich und mannigfaltig. Dieser Blog-Artikel gibt dir einen Überblick, wie die Leistungsphasen heißen und was man unter den einzelnen Bezeichnungen versteht. So erhältst du eine Übersicht über die Objektentstehung und die Arbeit eines Architekten.

1. Grundlagenermittlung in der Architektur

Zuerst klärt der Architekt alle Rahmenbedingungen, die den Bau betreffen. Er sammelt alle Informationen, die es zu diesem Projekt zu wissen gibt. Dazu stellt er Fragen wie: Darf das Grundstück bebaut werden? Ist es in einem B-Plan-Gebiet? Wie darf gebaut werden? Gibt es bspw. Vorgaben zur erlaubten Größe, Etagenzahl etc.? Er eruiert die Lage hinsichtlich Wasser oder ob das Grundstück abschüssig ist. Weiterhin informiert er sich über angrenzende Grundstücke, Nachbarn und Straßen. Dann klärt er den Bauherren zu geeigneten Baumaterialien und zur Verfügbarkeit von Bauleistungen auf.

2. Vorplanung in der Architektur

Der Architekt beginnt mit der kreativen Phase, indem er skizziert, entwirft, Ideen aufs Papier bringt. Braucht er Anregungen, kann er sich mit den Arbeiten von anderen Architekten befassen, Fachbücher oder Magazine anschauen und mit Kollegen austauschen. Zuerst zeichnet er das Grundstück inklusive der Umgebungskriterien wie Himmelsrichtungen, Sonneneinstrahlung, Straßenlage, Baumbestand etc. Im Anschluss beginnt die Flächenplanung mit der Raumaufteilung und Raumlage und den Verkehrswegen innerhalb des Gebäudes. Der Architekt wählt unter seinen Entwürfen die 2 – 3 besten aus. Diese bespricht er mit dem Bauherrn und findet dessen Lieblingsvariante heraus. Der Entwurf wird nun auch noch einmal mit den entsprechenden Behörden abgestimmt. Zur 2. Leistungsphase gehören auch die Erstellung eines Zeitplans und eine erste Kostenschätzung.

3. Entwurfsplanung in der Architektur

Die ausgewählte Variante aus der 2. Leistungsphase wird jetzt verfeinert und differenziert. Am PC beginnt der Architekt mit der Ausgestaltung, zum Beispiel hinsichtlich der Treppenstufenbreiten, Wanddicke, Höhen, Fenstergrößen usw. Der Architekt nutzt den Maßstab 1 : 100. 1 cm entspricht somit 1 m. Dies kommt zum einen der Vorstellungskraft des Bauherrn und der Behörde zugute. Gleichzeitig ist der Maßstab so gewählt, dass das Gebäude nicht von Detailgenauigkeit erschlagen wird. Im Anschluss gehen die Pläne an die Fachingenieure wie den Statiker, den technischen Gebäudeausrüstungsplaner und den Brandschutzfachingenieur. Alle zeichnen ihre Notwendigkeiten mit in den Entwurf ein. Weiterhin erstellt der Architekt eine Kostenkalkulation. Auch der Zeitplan wird noch einmal detaillierter aufgestellt. Der Bauherr kann nun Kosten- und Zeitplanung freigeben.

4. Genehmigungsplanung in der Architektur

Die Entwurfsplanung aus der 3. Leistungsphase und eine Vielzahl von Formularen wie Antragsformular, Baubeschreibung, Betriebsbeschreibung, Abstandsmessungen, Stellplatznachweis und außerdem bautechnische Nachweise wie eine Genehmigungsstatik, Brandschutznachweis, Wärmeschutznachweis etc. werden zu einem Bauantrag zusammengefasst. Dieser wird mit der Bitte um Baugenehmigung zur Bauaufsicht aufs Bauamt gegeben. Sind alle Unterlagen vollständig, eventuelle Fragen beantwortet oder Auflagen nachgearbeitet, wird die Baugenehmigung erteilt.

5. Ausführungsplanung in der Architektur

In dieser Phase werden die einzelnen Pläne erstellt, die zur Umsetzung des Baus notwendig sind. Diese sind ausführlich und präzise erarbeitet, so dass jedes einzelne Bauteil und die entsprechende Reihenfolge des Verbaus daraus abgelesen werden kann. Für diese Präzision benötigt der Architekt nun einen Maßstab von 1:50. In den Plänen werden nun Bodenbeläge, Handläufe, Materialangaben, Fensterbänke, Rollladenkästen, Wandfugen, Regenrinnen und weiteres im Detail dargestellt. Auch die Elektro- und Heizungsplanung sind in den Plänen mit eingeschlossen.

6. Vorbereitung der Vergabe in der Architektur

Nun wird eine Ausschreibung erstellt. Verschiedene Bauunternehmer sollen befragt werden, was sie für die Ausführung des Baus berechnen würden. Dafür werden Leistungsverzeichnisse mithilfe von Leistungsbeschreibungen erstellt. Der Bauunternehmer muss wissen, wie viele Baustoffe und Baumaterialien, Handwerkerstunden und Maschinenkosten er kalkulieren muss. Das Zeichnerische aus den vorangegangenen Planungen wird vom Architekten in Textform umformuliert. Meistens werden die Leistungsverzeichnisse pro entsprechendem Gewerk erstellt. Die Summe der einzelnen Leistungsverzeichnisse ergibt die gesamte Bausumme. Erst die Erstellung eines Leistungsverzeichnisses und die damit einhergehenden Angebote machen diese vergleichbar.

Die Pläne und die Leistungsverzeichnisse werden an ausgewählte Bauunternehmen gesendet. Diese haben Bauherr und Architekt bereits aufgrund von guten Erfahrungen, Empfehlungen oder Bekanntschaften ausgesucht.

7. Mitwirkung bei der Vergabe in der Architektur

In dieser Phase wertet der Architekt die Angebote der Bauunternehmer aus. Dabei prüft er jede einzelne Position hinsichtlich rechnerischer Schlüssigkeit. Gegebenenfalls werden die Angebote korrigiert. Im Anschluss werden die eingegangenen Leistungsverzeichnisse in eine Liste eingetragen. Es wird ein Preisspiegel erstellt, bei dem wirklich jede einzelne Position des Leistungsverzeichnisses aufgeführt und nach Anbieter nebeneinander geschrieben wird. Der Architekt berät im Anschluss mit dem Bauherrn, mit welchem Bauunternehmer verhandelt werden soll. Diese werden nun zu einem Verhandlungsgespräch eingeladen. Fragen und Bedenken werden gemeinsam abgeklärt. Im Anschluss entsteht ein Vertrag. Der Architekt hat nun die Aufgabe die Ergebnisse aus dem Verhandlungsgespräch und ggf. Preisnachlässe in einem Kostenanschlag darzustellen.

8. Objektüberwachung in der Architektur

Der Architekt überwacht auf der Baustelle, ob seine Planungen dort in die Tat umgesetzt werden. Dazu schaut er stichprobenartig nach den verwendeten Materialien und der Umsetzung vor Ort. Ihm obliegt auch die Abrechnungskontrolle. Außerdem koordiniert er den Ablauf und das Ineinandergreifen der einzelnen Gewerke. Dafür erstellt er einen Bauzeiten-Terminplan. Es kann vorkommen, dass während der Bauphase noch zusätzliche Wünsche durch den Bauherrn entstehen. Diese managt er mit, indem er die Möglichkeiten prüft und dem Bauunternehmer eventuelle Zusatzaufgaben übergibt und über die Mehrkosten verhandelt. Der Architekt ist auch für die Kostenfeststellung verantwortlich. Dabei sammelt er alle Rechnungen und stellt sie in einer Übersicht zusammen. Zum Schluss werden noch die Abnahmen mit den Bauunternehmern und den Behörden organisiert und alle Unterlagen an den Bauherrn übergeben.

9. Objektbetreuung in der Architektur

Es können noch einige Restarbeiten nach der Fertigstellung des Objekts anfallen. Die Phase der Gewährleistung beträgt ca. 4 – 5 Jahre. Wenn in dieser Zeit Mängel auftreten, kümmert sich der Architekt darum, indem er beispielsweise Garantieleistungen beim Bauunternehmer einfordert. Nach der Gewährleistungszeit endet die Arbeit des Architekten.

Fazit Fachbuch / Lehrbuch Architektur

Die Aufgaben eines Architekten sind sehr umfangreich. Von der Planung über Kalkulation, Angebotseinholung, Vertragsverhandlung und Bauüberwachung bis hin zur Nachbetreuung übernimmt er die Verantwortung. Er ist dafür zuständig, dass auf der Baustelle alles reibungslos funktioniert und am Ende ein fertiges, sicheres Objekt steht, dass allen behördlichen und gesetzlichen Vorgaben entspricht. In unserer Auswahl an Fachbüchern für Architektur findest du je nach dem Thema, was dich besonders interessiert, weitere Inhalte und Schwerpunkte. Such dir das entsprechende Buch aus und steige noch tiefer in die faszinierende Welt des Bauens ein.